Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen haben ihre Finanzen bis auf den letzten Cent durchgeplant, führen akribische Excel-Tabellen und wissen immer genau, wie viel sie noch für den Monat übrig haben. Die anderen schauen auf ihr Konto, sehen die Zahl und denken sich: „Joah, passt schon irgendwie.“ Falls du zur zweiten Gruppe gehörst oder einfach mehr Kontrolle über deine Ausgaben haben willst, dann ist es Zeit, ein Budget aufzustellen. Klingt trocken, ist aber eigentlich nur gesunder Menschenverstand mit ein paar Zahlen.
Ohne Budget lebt es sich eine Weile ganz angenehm – bis der Moment kommt, in dem plötzlich alle großen Ausgaben gleichzeitig eintreffen. Die Autoreparatur, der vergessene Jahresbeitrag vom Fitnessstudio, der Kindergeburtstag, bei dem man sich wieder völlig verkalkuliert hat. Und plötzlich fragt man sich: „Wo ist eigentlich mein ganzes Geld hin?“ Ein Budget hilft genau das zu verhindern. Es gibt Überblick, sorgt dafür, dass man nicht ständig von unerwarteten Rechnungen überrascht wird und – das Beste – es hilft, auch langfristige Ziele zu erreichen, sei es ein Urlaub, ein neues Auto oder einfach finanzielle Sicherheit.
Bevor man mit einem Budget startet, muss man erstmal wissen, womit man arbeitet. Das bedeutet: Alle Einnahmen und Ausgaben auflisten. Was kommt monatlich rein? Gehalt, Kindergeld, Nebenverdienste? Und was geht fix wieder raus? Miete, Versicherungen, Strom, Handyvertrag, Streaming-Abos (ja, auch das Disney+ Abo, das man eigentlich kündigen wollte, aber immer noch hat). Wenn man das alles einmal aufgeschrieben hat, erkennt man schnell, wo das Geld bleibt.
Dann hilft es, die Ausgaben in drei Kategorien zu unterteilen: Fixkosten, variable Kosten und Spaß-Ausgaben. Fixkosten sind Dinge, die man nicht vermeiden kann – Miete, Strom, Versicherungen, Kreditraten. Variable Kosten sind Lebensmittel, Benzin, Drogerieartikel, also Dinge, die zwar schwanken, aber dennoch notwendig sind. Und dann gibt es noch die Spaß-Ausgaben, alles, was nicht unbedingt sein muss: Essen gehen, Kino, neue Gadgets, spontane Online-Bestellungen, die in der Nacht nach zwei Bier plötzlich eine gute Idee waren.
Jetzt kommt der Moment der Wahrheit: Wo kann man sparen? Muss wirklich jedes Streaming-Abo laufen? Ist der tägliche Coffee-to-go nötig? Oder gibt es Kategorien, bei denen das Budget bewusst angepasst werden kann? Natürlich geht es nicht darum, sich gar nichts mehr zu gönnen, sondern darum, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Vielleicht reicht auch ein Kaffee von zu Hause, und das gesparte Geld wandert in die Urlaubskasse.
Wenn klar ist, wo das Geld hingeht, kann man sich an eine sinnvolle Verteilung machen. Eine oft genutzte Faustregel besagt, dass 50 % des Einkommens für Fixkosten, 30 % für variable und Spaß-Ausgaben und 20 % für Sparen oder Schuldenabbau eingeplant werden sollten. Natürlich kann das je nach Lebenssituation variieren, aber der Punkt ist: Man gibt seinem Geld eine Aufgabe, bevor es einfach so verschwindet.
Damit das Ganze funktioniert, sollte das Budget regelmäßig überprüft werden. Einmal im Monat kurz nachsehen, ob man im Plan bleibt, reicht völlig aus. Manchmal gibt es Überraschungen, manchmal bleibt Geld übrig – beides ist okay. Wichtig ist nur, dass man sich nicht völlig treiben lässt. Ein Budget bringt schließlich nur dann etwas, wenn man es tatsächlich nutzt.
Ein Budget zu haben heißt nicht, dass man sich nichts mehr gönnen kann. Es heißt einfach nur, dass man sein Geld bewusster nutzt. So kann man sich Dinge leisten, die einem wirklich wichtig sind, ohne am Monatsende eine böse Überraschung zu erleben. Und wer weiß – vielleicht findet man dabei sogar ein paar unnötige Ausgaben, die man ohne großen Verlust streichen kann. Also ran an die Zahlen – das zukünftige Ich wird es dir danken.
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