
Das erste Mal Schwimmbad mit dem Kleinkind – Ein Tag zwischen Spaß und Nervenzusammenbruch
Die Idee klang fantastisch. Ein entspannter Familienausflug ins Schwimmbad, ein bisschen planschen, vielleicht ein paar erste Schwimmversuche, danach ein glückliches, müdes Kind, das friedlich im Auto einschläft. So zumindest die Theorie. In der Praxis entpuppte sich das Ganze als ein Abenteuer, das irgendwo zwischen Sport, Chaos-Management und purer Erschöpfung lag.
Schon die Vorbereitung war eine logistische Meisterleistung. Während das Kind fröhlich durch die Wohnung rannte, stapelten sich Handtücher, Badesachen, Windeln, Snacks und diverse „Falls-man-es-braucht“-Artikel auf dem Tisch. Dass das eigentliche Packen erst funktionierte, als das Kind schon angezogen und halb aus der Tür war, versteht sich von selbst. Die letzten fünf Minuten bestanden aus hektischem Nachdenken, ob wirklich alles dabei ist, während das Kleinkind bereits versuchte, die Schuhe falsch herum anzuziehen.
Im Schwimmbad angekommen, startete der erste große Test: das Umziehen. Wer schon einmal versucht hat, ein 21 Monate altes Kind in eine Schwimmwindel und Badehose zu zwängen, während es mit der Energie eines Duracell-Hasen die Kabine erkundet, kennt die Herausforderung. Irgendwann lag das Kind quer auf der Bank, ein Bein in der Luft, das andere im Hosenbein, während Papa versuchte, sich selbst irgendwie umzuziehen, ohne dabei die Kontrolle über den kleinen Fluchtkünstler zu verlieren. Doch das wahre Drama begann erst mit dem ersten Kontakt zum Wasser.
Die erste Reaktion? Staunen. Dann Skepsis. Dann plötzliche Begeisterung, gefolgt von planlosem Planschen in alle Richtungen. Wasser ist eben faszinierend, aber es folgt keinerlei Regeln. Jeder Versuch, das Kind vorsichtig ins Wasser zu führen, wurde entweder mit lautem Protest oder übermotiviertem Hineinspringen beantwortet. Keine Angst, kein Respekt vor der Tiefe – nur pure Neugier, die Eltern in einen ständigen Alarmzustand versetzt.
Kaum hatte sich das Kind an das Wasser gewöhnt, verwandelte sich das Ganze in eine wilde Mischung aus Rennen, Hüpfen, Wasserschlachten und verzweifelten Versuchen, auf den Armen von Mama oder Papa zu surfen. Und während man selbst eigentlich nur einen Moment entspannen wollte, war man plötzlich permanent in Bewegung, das Kind im Auge behaltend, Wasser aus dem Gesicht wischend und versuchend, nicht auszurutschen.
Irgendwann setzte dann die Erschöpfung ein – aber natürlich nicht beim Kind. Während die Eltern langsam müde wurden, hatte der Nachwuchs noch genug Energie für weitere fünf Stunden. Doch dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, kam der magische Moment: die ersten Anzeichen von Müdigkeit. Die Bewegungen wurden langsamer, das Wasser plötzlich nicht mehr ganz so spannend. Der perfekte Zeitpunkt, um das Schwimmbad zu verlassen.
Doch wer denkt, dass das der entspannte Abschluss ist, hat noch nie versucht, ein nasses, übermüdetes Kleinkind aus einer Badehose zu schälen, während es sich windet wie ein Fisch auf dem Trockenen. Die Umkleidekabine wurde zur letzten Herausforderung des Tages. Handtuch um das Kind wickeln? Unmöglich. Schnell anziehen? Vergiss es. Stattdessen wuselten Klamotten, Shampoo-Flaschen und Elternteile durcheinander, während das Kind beschloss, dass es jetzt doch lieber noch mal kurz weglaufen wollte.
Und dann, endlich, war es geschafft. Das Kind sicher im Autositz, die Augen halb geschlossen, erschöpft, aber glücklich. Ein Blick nach hinten zeigte: Mission erfüllt. Während man selbst noch überlegte, ob man je wieder die Kraft für so einen Ausflug haben würde, war eines klar – das Lächeln im Gesicht des kleinen Wasserratten-Nachwuchses war es absolut wert.
Auch wenn der Muskelkater am nächsten Tag etwas anderes sagte.